Samstag, 19. Januar 2013

Magische Stille

Wenn Freunde aus Paris zum Weekend kommen und bei uns übernachten, dann ist die Antwort auf die Frage: "Na wie habt ihr geschlafen?" eigentlich immer die gleiche:
"Sehr gut! Auch wenn es beim Einschlafen etwas unheimlich war, denn hier ist es so ruhig."
Ruhig?
Bei uns?
Gut wir leben mitten im normannischen Land und die Autobahn, die uns mit der französischen Metropole ... und dem Rest der Welt ... verbindet ist ein paar Kilometer entfernt.
Aber ruhig?
Das ist ein Scherz, oder?
Hier muhen die Kühe, es rattern die Traktoren und Rasenmäher. Die Esel vom Nachbar machen mit ihrem Ge-iahe einen so todtraurigen Radau, dass ich es sogar durch die Doppelglasfenster hören kann. Von den blöden Hähnen in den angrenzenden Gärten, die morgens beim ersten Sonnenlicht alle Mann aus den Federn krähen fange ich erst gar nicht an. Dann gibt es da noch die bellenden Hunde, die quakenden Frösche, die miauenden Katzen, die wiehernden Pferde, die Eulen und Falken, die einem in der Nacht das Blut in den Adern gefrieren lassen und wenn es ganz hart auf hart kommt, die jungen Füchse, die nächtlich im Garten tollen und Laute von sich geben, die den Gruselfaktor von Eule und Co lässig übertrumpfen.
Also echt jetzt! Ruhig ist was anderes.
Gestern Abend aber, lag ich in meinem Bett und es war so still, dass ich meinen eigenen Herzschlag hören konnte.
Was war passiert?
Waren die Esel verschenkt und die Hühner geschlachtet worden? Die Batterien sämtlicher Traktoren und Autos eingefroren, und die Eulen von den Füchsen aufgefressen worden?
Nichts von alledem.
Es hat nur geschneit!
Wie ein große, weiße, kuschlig dicke Isoliermatte liegt der Schnee über dem Dorf und erstickt jeden Laut.

1 Kommentar:

Sigi hat gesagt…

Ja, der Schnee macht alles ein bißchen leiser. Das Foto ist wunderschön.
Liebe Grüße Sigi

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Kommentare salzen meine Bloggersuppe ...

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